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Weniger Fett heißt für mich mehr Normalität.

Daniel S.

CU-Patient seit 10 Jahren*

Ernährung ist so individuell wie du selbst. Deshalb gibt es auch keine allgemein gültigen Empfehlungen. Natürlich sollten auch bei einer Colitis ulcerosa die Grundsätze einer gesunden Ernährung als Leitplanken dienen, doch vor allem im Schub können solche Vorgaben sogar kontraproduktiv wirken.

Das Wichtigste ist: Beobachte deinen Körper genau, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie er auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Danach kannst du deinen Speiseplan genau auf deine Verträglichkeiten abstimmen. Zur groben Orientierung findest du hier einige Studienergebnisse und Empfehlungen.

Muss ich meine Ernährung wegen CU umstellen?

Dieser Frage sind auch schon viele Wissenschaftler:innen nachgegangen. In einer Auswertung von 19 Studien wurde herausgefunden, dass eine fettreiche Ernährung das Risiko, an CU zu erkranken, erhöht, während ballaststoffreiche Ernährung das Risiko senken kann. Darum klare Empfehlung an deinen Speiseplan: Iss z. B. mehr Hülsenfrüchte und Kleie, weniger Pommes und Chips.

Wenn bei dir bereits CU diagnostiziert wurde, ist laut Studien ebenfalls eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung zu empfehlen, ebenso wie Obst und Gemüse. Außerdem kann eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung für weniger Entzündungen und eine verbesserte Darmflora sorgen. Aber das ist noch nicht alles: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann auch effektiver als andere Diäten die Krankheitslast senken und zu deutlich weniger Rückfällen führen. Man sollte allerdings auch erwähnen, dass einige Studien nur wenige Teilnehmende hatten.

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Der wichtigste Rat: Hör auf deinen Bauch.

Das geht am besten mit der Checkliste weiter unten auf der Seite. 

Ballaststoffreiche Lebensmittel für deinen Speiseplan:

Flohsamenschalen enthalten 80 Gramm Ballaststoffe auf 100 Gramm und sind damit unangefochtener Spitzenreiter. Im Darm regen sie die Schleimbildung an und dicken den Darminhalt an. Achte dabei darauf, dass du ausreichend trinkst.

Vollkornprodukte, insbesondere Hafer- oder Weizenkleie, enthalten ebenfalls viele Ballaststoffe. Gib einfach einen Löffel davon ins Müsli. Du kannst Kleie auch als Mehl verwenden. Wichtig dabei: die „Type“-Zahl. Je höher sie ist, desto höher ist der Anteil an Ballaststoffen.

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen und Sojabohnen enthalten auf 100 Gramm rund 17 Gramm Ballaststoffe – und übrigens auch eine Menge Eiweiße.

Gemüse und Obst sind ebenfalls gute Ballaststofflieferanten. Zum Beispiel Schwarzwurzeln, Pflaumen und Aprikosen enthalten rund 18 Gramm Ballaststoffe auf 100 Gramm.

Nüsse und Samen wie Lein- oder Chiasamen enthalten rund 35 Gramm Ballaststoffe auf 100 Gramm – allerdings auch viel Fett.

Welche Lebensmittel lösen einen Schub aus?

Was einen Schub auslöst, lässt sich nicht verallgemeinern. Laut einer Studie haben Alkohol, Fleisch und industriell bearbeitete Lebensmittel keinen Einfluss auf die Schubhäufigkeit. Aber: Lebensmittel mit Myristinsäure erhöhen das Risiko für einen Schub. Diese Fettsäure ist häufig in Palmöl, Kokosnussöl und Milchfetten enthalten.

Hat Rauchen Einfluss auf meine CU?

Tatsächlich dachte man früher, dass Rauchen sogar einen positiven Einfluss auf die CU haben kann. Aber das wurde mittlerweile widerlegt. Raucher:innen haben keinen Vorteil gegenüber Nichtraucher:innen. Jedoch haben Studien gezeigt, dass sich durch Rauchen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, erhöhen kann – zusätzlich zu deinem CU-bedingten Darmkrebsrisiko. Ideal wäre es daher, mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen. Klappt das nicht, ist eine regelmäßige Darmspiegelung für dich als Raucher:in deshalb umso wichtiger, um mögliche Krebsvorstufen frühzeitig zu entdecken.

 

Was ist mit medizinischem Cannabis?

Es gibt zwar vereinzelte Berichte von zurückgehenden Schmerzen, Krämpfen und Durchfällen sowie einem gesteigerten Appetit. Allerdings gibt es noch keine belastbaren Studien, die die langfristigen Auswirkungen von medizinischem Cannabis bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen untersucht haben. Außerdem ist medizinisches Cannabis schwer kranken Menschen, die keine andere therapeutische Möglichkeit mehr haben, vorbehalten.

Dein Arzt oder deine Ärztin berät dich sicher auch hier und kann Nutzen und Risiko einer solchen Therapie abschätzen.

Was darf ich trinken?

Auch hier gilt: Die allgemein gültigen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung gelten auch für CU-Betroffene. So wird beispielsweise empfohlen, Alkohol nur in Maßen zu genießen. 30 bis 60 % der Erkrankten verzichten sogar komplett auf Alkohol.

Softdrinks erhöhen laut einer Studie das Risiko, an Colitis ulcerosa zu erkranken. In der gleichen Studie wurde übrigens auch gezeigt, dass Tee eine schützende Wirkung besitzt. 

Eine CU-Erkrankte berichtet:

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Nachdem ich an Colitis ulcerosa erkrankt war, stellte ich fest, dass zu viel Alkohol bei mir Durchfall auslöst. Einen Schluck kann ich trinken, wenn ich Glück habe auch ein ganzes Glas, aber mehr sollte es dann nicht sein.

Annett D.

CU-Patientin seit 12 Jahren*

Verträgliches Essen und Trinken: Check!

Da CU bei jeder und jedem anders verläuft, lösen bei dir vielleicht ganz andere Lebensmittel und Getränke einen Durchfall aus. Um das herauszufinden, hilft nur: beobachten, beobachten, beobachten. Dazu gibt es hier eine Checkliste zum Download. Trag jeden Tag ein, was du zu dir genommen und wie du es vertragen hast. So kannst du deine Ernährung genau auf deinen Darm anpassen.

Checkliste-Ernährung.pdf
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* Foto mit Model gestellt. Aussage fiktiv.